Im November 1985 wurde der Verein unter dem Namen Dampfbahn Kochertal e.V. mit Sitz in Sulzbach-Laufen (Landkreis Schwäbisch Hall) gegründet. Im Mai 1986 nahm der Verein mit einer Dampflokomotive (80 106), fünf 2- und 3-achsigen Reisezugwagen sowie einem Packpacken den Museumsbahntreib auf der 18 Kilometer langen Strecke von Gaildorf West nach Untergröningen auf. In den folgenden Jahren nahm die Zahl der Lokomotiven wie die der Wagen zu. Dies stand damals wie heute unter der Prämisse, historische Schienenfahrzeuge und Eisenbahn-Infrastruktur-Einrichtungen (Strecken wie Gebäude) im Sinne eines technischen Denkmals der Nachwelt zu erhalten. Dabei gilt das Hauptaugenmerk auf Fahrzeuge, die aus den Hallen der Maschinenfabrik Esslingen stammen.

Der Kochertal-Express

Zunächst beschränkte sich der Dampfzugbetrieb auf die seit 2005 stillgelegt und mittlerweile weitegehend abgebaute Nebenbahn Gaildorf West - Untergröningen. Der Kochertal-Express verkehrte zunächst zwischen Mai und Oktober jeweils am letzten Sonntag im Monat. Dazu kamen noch Fahrten an Feiertagen wie 1. Mai oder Pfingsten sowie der Nikolaus-Express Anfang Dezember und der eine oder andere Sonderzug. Dampflokomotiven waren auf den Gleisen der damaligen Deutschen Bundesbahn verboten. Es herrschte noch das seit 1977 geltende Dampflokverbot. So beschränkte sich der Einsatz von Dampflokomotiven in der alten Bundesrepublik auf private Nebenbahnen, wie die der Württembergischen Eisenbahngesellschaft (WEG).

Der Wieslauftal-Express

1992 gelang es zusammen mit der WEG die damalige DB-Strecke jeweils für einen Sonntag anzupachten. Es war der Beginn der Dampfzufahrten im Wieslauftal zwischen Schorndorf und Rudersberg. Im Schatten der Dampflokomotive wurde damals darüber gesprochen, wie schön es wäre, wieder bis nach Welzheim zu fahren. Pläne wurde geschmiedet, Kosten ermittelt sowie Unterstützer und Befürworter gesucht. Wohl niemand dachte damals daran, wie steinig dieser Weg werden würde und dass es noch 18 Jahre dauern würde, bis Welzheim wieder an das Schienennetz angeschlossen ist.

Ausweitung des Betriebs

Nach dem Ende des Dampflokverbotes auch für Nicht-DB-Lokomotiven weitere der Verein seine Fahrten aus. Es folgten regelmäßige Fahrten

  • Taubertal-Express: Crailsheim-Bad Mergentheim (seit 1995),
  • Murrtal-Express:  Backnang-Gaildorf-Schwäbisch Hall (seit 1995/2001),
  • Hohenlohe-Express: Waldenburg-Wackershofen-Schwäbisch Hall (seit 2000)

Ferne Ziele …

Zudem gehören seit 1999 regelmäßige Fernfahrten von u.a. Gaildorf, Crailsheim, Backnang, Schorndorf nach Friedrichshafen/Lindau am Bodensee zum Angebot. Weitere Ziele kamen hinzu. So nach Rüdesheim, Miltenberg, Weihnachtsmärkte in Nürnberg und Wertheim, Landesgartenschauen und derzeit aktuell zu den Ritterspielen nach Horb oder zu Rhein in Flammen.

… bis nach Basel und Westerland

Außerdem werden seit 1987 Lokomotiven und Wagen an anderer Veranstalter für deren Fahrten vermietet. In diesem Zusammenhang kam die Fahrzeuge der DBK schon nach Basel, in den bayerischen Wald, ins Saarland, an den Tegernsee, in die Rhön oder auch an den Kaiserstuhl – so eine nicht vollständige Aufzählung. Die 50 3545 hat es sogar schon bis nach Westerland (Sylt) geschafft.  

Eigenes Eisenbahn-Verkehrsunternehmen

Zur besseren Abwicklung des Verkehrs auf den Gleisen der mittlerweile bestenden Deutschen Bahn AG gründete der Verein DBK Historische Bahn e.V. im Jahr 1997 zusammen mit dem Verein „Museum Bw Crailsheim“ (ehemals Förderverein "Crailsheimer Dampflok 64 419" und heute „Förderverein Bw Crailsheim e.V.“) mit Sitz in Crailsheim ein eigenes Eisenbahnverkehrsunternehmen: Die GfE Gesellschaft für Eisenbahnbetrieb mit Sitz in Gaildorf wurde vom Land Baden-Württemberg als Eisenbahnverkehrsunternehmen bestätigt.

Eigene Lokschuppen – der 1. Anlauf

Die größer werdende Zahl an Fahrzeugen führte zu Überlegungen, das bestehende  von der DB angemietete Betriebsgelänge am Gaildorfer Westbahnhof zu erwerben und entsprechend den gestiegenen Erfordernissen und Zahl der Fahrzeuge auszubauen. Verschiedene Probleme wie die Schaffung einer Straßenzufahrt oder der ausgeschüttete Baugrunde wie auch das geringe Interesse durch die Stadt führten zu Verzögerungen. Die Möglichkeit, Gleise und Gebäude im ehemaligen Bahnbetriebswerk Crailsheim von der DB anzumieten, führten schließlich zu einem Abbruch der schon weit fortgeschrittenen Planungen für Gaildorf. Das Ende des Zugbetriebes nach Untergröningen auch zum Abzug aller Fahrzeuge und dem Abbau der vereinseignen Betriebseinrichtungen.

Neuer Name

Angesichts des auch geografisch deutlich vergrößerten Aufgabenfeldes änderte der Verein im Dezember 1999 seinen Namen von Dampfbahn Kochertal e.V. (DBK) in DBK Historische Bahn e.V. Der Sitz des Vereins bleib zunächst noch in Sulzbach-Laufen.

Herausforderungen – gemeistert …

Neuer Standort – die Bahnbetriebswerk Crailsheim AG

Der Vereinssitz wurde 2010 nach Crailsheim verlegt, ins ehemalige Dampflokbetriebswerk der Deutschen Bundesbahn. Mehrere einstimmige Entscheidungen von DBK-Hauptversammlungen machten den Weg frei, als treibende Kraft zusammen mit anderen Vereinen die Bahnbetriebswerk Crailsheim Aktiengesellschaft zu gründen. Der ins Handelsregister eingetragene Bahnbetriebswerk Crailsheim AG gelang es, die Anlagen in Crailsheim von der DB zu erwerben. Die AG stellt Gleise, Gebäude und Anlagen der DBK und den anderen Vereinen zur Verfügung. Auf dem Gelände wurde bereits am alten Standort die aus dem Bw Reichenbach/Vogtland stammende 23-Meter-Drehscheibe eingebaut. Weitere Baumaßnahmen stehen an. Um diese zu finanzieren, gibt die als gemeinnützige anerkannte Bahnbetriebswerk Crailsheim AG im Rahmen einer Kapitalerhöhung neue Aktien aus. Wer Miteigentümer eines Dampflok-Bahnbetriebswerke im Maßstab 1:1 werden möchte, kann sich direkt an die Bahnbetriebswerk Crailsheim AG wenden.

Die Schwäbische Waldbahn

Als die Wiederaufnahme des Zugbetriebs nach Welzheim in greifbare Nähe rückte, wurde von der DBK zusammen mit dem Zweckverband Wieslauftal (Eigentümer der Strecke Schorndorf-Rudersberg-Welzheim) und der Stadt Welzheim ein Konzept ausgearbeitet. Dies mündete schließlich in die "Schwäbische Waldbahn", die seit dem 8. Mai 2010 für erfolgreichen Touristikverkehr auf der Strecke bis nach Welzheim auf die Schiene setzt.  In fast den 200 Zügen, die pro Saison gefahren werden, leisten die Ehrenamtlichen der DBK mit Tausenden Arbeitsstunden zuverlässig ihre Arbeit. Um die räumlichen und technischen Voraussetzungen für einen Einsatz-Betriebsstandort zu schaffen, erwarb der Verein im Jahr 2011 einen Teil der Gleisanalagen im Schondorfer Güterbahnhof. Der Ausbau, besonders der für das Personal benötigten Räumlichkeiten, dauert noch an.

… und stetig neue Herausforderungen

Auch wenn fast alle Fahrzeuge mittlerweile zwischen 50 und 100 Jahre alt sind, beim Betrieb sind die heute gültigen technischen Vorschriften und Bestimmungen stets einzuhalten. So müssen bei einer Dampflokomotive der Kessel und das Fahrwerk regelmäßig einer Hauptuntersuchung zugeführt werden. Vereinfach gesagt: Spätestens alle acht Jahre werden die Lokomotiven und Wagen ganz genau angeschaut. Dazu ist es oft nötig, die Fahrzeuge weitgehend zu zerlegen.

Obwohl die Vereinsmitglieder ausschließlich ehrenamtlich tätig sind, kommen pro Dampflokomotive immer noch Kosten von 250.000 Euro bis 500.000 Euro zusammen. Viele Ersatzteile und Baukomponenten für die Lokomotiven aus der Zeit der Deutschen Reichsbahn  sind heute noch als teurer Einzelanfertigung erhältlich.

Zu diesen Untersuchungskosten kommen im Betrieb die Ausgaben für Kohle, Wasser, die benötigten Schmierstoffe und die an die Deutsche Bahn AG, Württembergische Eisenbahn Gesellschaft mbH (WEG) oder Schwäbische Waldbahn GmbH zu entrichtenden Trassengebühren (Gleismiete). Die Sitzwagen haben fast alle ein Alter von 50 Jahren und mehr erreicht. Die Bleche der Seitwände und Dächer müssen immer wieder saniert werden, werden neue Anstriche nötig – noch häufiger, wenn  an den Wagen Graffiti entfernt werden muss.

Alle diese Ausgaben müssen durch die Fahrgelder erwirtschaftet werden. Ein Zuschuss oder eine Bestellung von Leistungen durch einen öffentlichen Träger (Kommune, Kreis, Land oder Bund), wie er im Schienenpersonennahverkehr sonst üblich ist, erfolgt nicht. Die DBK Historische Bahn e.V. ist zwar ein als gemeinnütziger Verein, trägt aber bei ihren Fahrten das volle wirtschaftliche Risiko.

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