Der Schienenweg von Schorndorf nach Welzheim

Die Tonspur entlang der Schwäbischen Waldbahn – eine unterhaltsame Bahnfahrt mit Schaffner Schnauffer

Mit der Tonspur mit Infotafeln entlang der Haltestellen der Schwäbischen Waldbahn können sich interessierte Bahnfahrer ab sofort während der Fahrt vom schwäbischen Zugbegleiter Christian Schnauffer unterhalten lassen. Dieser nimmt den Hörer mit auf eine kurzweilige Reise und führt mit Witz, Historie und Histörchen entlang der Strecke in die Zeit, „als Schaffner sein noch was war“.

Die Tonspur ist Bestandteil des neuen Bahnerlebnispfades in Welzheim, der mit Infotafeln an den Haltestellen und Bahnhöfen mit vielen historischen Abbildungen und entsprechenden Texten Einblick in die Geschichte und Baugeschichte der Schwäbischen Waldbahn gibt. Auf den Tafeln finden sich die Telefonnummern, unter denen die Audiodateien angewählt werden können.

Während der Fahrt können Sie die Tonspur mit Ihrem Mobiltelefon nutzen. Hier die Anleitung dazu.

In der folgenden Streckenbeschreibung können Sie bei dem Symbol schon mal reinhören. Zuvor erzählt Schaffner Schnaufer hier schon mal etwas über die Geschichte und Technik der Bahn.

0,0 km

64 419 macht sich in Schorndorf auf den Weg nach Welzheim - Foto: W. Schimmeyer

Die Strecke verlässt den Bahnhof Schorndorf an der zweigleisigen Hauptbahn Stuttgart – Aalen, zunächst parallel zu dieser verlaufend, in östlicher Richtung.
0,6 km
Nach 600 Metern, am heutigen Haltepunkt Hammerschlag, zweigt die Wieslauftalbahn nach Norden ab und quert einen Kilometer später die Rems auf einer 35 Meter langen Eisenfachwerkbrücke. Unter der neuen und der alten Bundesstraße 29 hindurch wird nach genau
3,0 km
der Bahnhof Haubersbronn erreicht.
3,8 km
800 Meter weiter hat dieser Ort nach der Revitalisierung einen zweiten, ortskernnahen Haltepunkt bekommen. Nun der Landesstraße 1148 folgend reihen sich nach

97 501 und 212 084 sind bei Haubersbronn unterwegs - Foto: W. Schimmeyer

5,4 km
die Bahnhöfe Miedelsbach-Steinenberg und nach
7,5 km
Michelau auf, ehe nach

In Ruderberg rangiert 212 084 - Foto: F. Kauffeld

9,9 km
die „Zwischenstation“ Rudersberg erreicht ist. Im Zuge der Revitalisierung der Wieslauftalbahn wurde am Schulzentrum der neue Haltepunkt Rudersberg Nord eingerichtet, wo bei km 10,7 bis 2008 die Betriebsstrecke des Wiesel endete. Am 10. Juni 2008 wurde sie um 800 m bis zum Haltepunkt Rudersberg-Oberndorf verlängert.
11,4 km
Kurz hinter Oberndorf beginnt die technisch interessante Steilstrecke, die in der Verantwortung der Schwäbischen Waldbahn GmbH betrieben wird. Auf einem langen Damm steigt die Bahn nun an und überquert nach
11,9 km

97 501 über der L1080 bei Oberndorf - Foto: P. Grau

in sechs Meter Höhe die ebenfalls nach Welzheim führende Landesstraße 1080 mittels einer eisernen Kastenbrücke. Einen Kilometer später hatte eine mittlerweile beseitigte etwa 300 Meter lange Hangrutschung am Grauhaldenhof 1988 zur Einstellung des Zugverkehrs nach Welzheim geführt. Das noch im Tal liegende Dorf Klaffenbach wird bereits in dreißig Meter Höhe umfahren, bevor kurz nach dem 51 Meter langen Igelsbachviadukt nach
14,3 km
der Bahnhof Klaffenbach-Althütte erreicht ist. Nun wird auch das Wieslauftal enger und steiler und die Bahn nimmt endgültig Gebirgscharakter an.
Der Igelsbachviadukt und die beiden folgenden Viadukte der Strecke sind auch eine bautechnische Besonderheit, da sie bei ihrem Bau 1909 mit zu den ersten Eisenbetonbrücken in Deutschland gehörten. Damit sind sie ein herausragendes Beispiel für die Anfänge des Stahlbetonbaus und die Entwicklung der technischen Infrastruktur zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Viadukte stehen daher seit 1992 unter Denkmalschutz.
15,0 km

64 419 auf dem Strümpfelbachviadukt - Foto: W. Schimmeyer

Schon einen Kilometer nach dem ersten Viadukt folgt mit dem 121 m langen und 25 m hohen Strümpfelbachviadukt einer der Höhepunkte aus touristischer Sicht. Der enge 200 m-Radius der in der 1:40-Rampe liegenden sechsbogigen Eisenbetonbrücke und der freie Blick aus 120 Metern über der Talsohle machten den Viadukt beim Weiler Steinbach bereits in früheren Zeiten zu einem der Fotomotive schlechthin an der Strecke.
16,9 km

Im Herbstwald bei Laufenmühle - Foto: W. Schimmeyer

Anschließend geht es an der nördlichen Talseite durch dichten Wald zum Bahnhof Laufenmühle, der früher einerseits ein wichtiger Holzverladeplatz war, andererseits aber vor allem touristische Funktion hatte. Schließlich ist es auf einem Forstweg durch das idyllische Wieslauftal nur etwa eine Stunde Wanderstrecke zum heute wie damals an Wochenenden viel besuchten Ebnisee. Direkt nach dem Bahnhof Laufenmühle zweigt die Bahntrasse nach rechts in ein Seitental der Wieslauf ab, deren tief eingeschnittene Schlucht sie nach
17,2 km

Der 25 m hohe Laufenmühleviadukt - Foto: P. Grau

auf dem „Glanzpunkt der ganzen Bahn“, dem 25 m hohen und 168 m langen Laufenmühleviadukt überwindet. Von hier sind es zwar nur noch zwei Kilometer Luftlinie, aber 90 Höhenmeter bis zum Endbahnhof Welzheim, so dass die Bahn noch eine Schleife von fünfeinhalb Kilometer Länge vor sich hat.
Entlang der Edenbach- und Weidenbachschlucht errreicht die Trasse nach
20,5 km
den Bahnhof des südlich der Stadt gelegenen Welzheimer Teilortes Breitenfürst, der bereits auf 495 m über NN liegt. Leider wurde das dortige Bahnhofsgebäude als einziges der acht baugleichen von der DB abgebrochen.
22,1 km

64 419 durchquert den Tannwald bei Breitenfürst

Nun durchfährt die Strecke in einer weiten, einen Kilometer langen Linkskurve den Tannwald. Am Waldrand hat sie ihre Richtung um fast 180 Grad gedreht und mit 507 Metern ihren höchsten Punkt erreicht. Hier ist in der Nähe mehrerer Altenwohn- und Pflegeeinrichtungen sowie am Stadtpark Welzheims mit seinen Freizeitanlagen der neue Haltepunkt Tannwald entstanden.
22,9 km
Leicht bergab geht es dann die letzten 800 Meter bis zum Bahnhofsgebäude am westlichen Rand der Welzheimer Innenstadt.

Bei Miedelsbach - Foto: Schnell